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Gedanken des Autor und Regisseur, René Schnoz

 

Steine sind kleine Felsen oder grosse Sandkörner, je nach Sichtweise. Einst Teil des Felsmassivs wurden sie durch Hitze, Wasser oder Wind losgelöst vom Mutterfelsen. Sie wurden gewaltsam weggesprengt oder kollerten langsam herunter ins Tal, wo sie in Gruppen oder alleine zum Liegen gekommen sind – in fremder Umgebung, abgeschnitten von ihrem Ursprung. Oder schlimmer noch, sie wurden vom Gletschereis bis in Unterland mitgetragen und fristen nun als Findlinge ihr Dasein in fremder Umgebung, als Exoten, Bergler im Unterland, als Hindernis, Unterschlupf, Landmarke, Schattenspender oder Kletterobjekt. Millionen Jahre später sind auch sie zerrieben von Wind und Wasser, werden Kiesel, dann Sand, dann Staub. Aber immerhin: Sie waren lange vor uns Menschen da und werden lange nach uns da sein.

 

In frühen Zeiten hatte die Natur einen viel grösseren Einfluss auf uns Menschen, Naturkatastrophen verlangten nach Erklärungen. Aber auch auffällige Objekte wie riesige oder unförmige Steine inspirierten die alpine Bevölkerung zu Geschichten, die von Mund zu Mund gingen und weiter ausgeschmückt wurden. Seltsame Einbuchtungen oder Markierungen deuten darauf hin, dass an dem einen Stein der Teufel am Werk war oder die Hexen diesen als Tanzboden gebraucht hatten. Auffällige Steine waren Landmarken, dort hat man «abgemacht» und wenn es dumm lief, die eine auf der einen, der andere auf anderen Seite, ohne sich je zu treffen. Unter den Steinen vermutete man Goldschätze und wer weiss, ob sich gewisse Schlitze nicht öffnen liessen….

 

So entstanden vor allem in den Alpentälern die Sagen, die wir heute noch kennen, ein wichtiges kulturelles Gut und direktes Zeugnis der Phantasie und Realität unserer Vorfahren. Bündner Sagen auf, in, bei und mit den Steinen aus der Surselva zu erzählen, bietet die ideale Kulisse für eine theatralische Führung durch die Ausstellung «Schichtwechsel – La Surselva».

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